Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie während Ihrer Reise in Südafrika auf giftige Tiere treffen, ist eher gering. Die meisten sind nicht aggressiv und gehen dem Menschen aus dem Weg, wenn sie sich bedroht fühlen.
Viele der Schlangen in Südafrika sind harmlos. Zu den giftigen zählen u.a.: Schwarze Mamba (Black Mamba), Afrikanische Baumschlange (Boomslang), Südafrikanische Baumnatter (Southern Vine Snake), Puffotter (Puff Adder), Gabunviper (Gaboon Adder), Kapkobra (Cape Cobra), Mosambik-Speikobra (Mozambique Spitting Cobra) und Ringhalskobra (Rinkals). Schlangen meiden die Begegnung mit Menschen. Sollte es dennoch dazu kommen – weil Sie zum Beispiel beim Wandern auf einen großen Stein getreten sind, statt über ihn zu steigen, und hierbei unsanft eine Schlange beim Ruhen gestört haben – gehen Sie der Schlange aus dem Weg. Sobald die Schlange merkt, dass Sie aus ihrer Bahn weichen, wird sie sich zurückziehen, wenn nicht schon viel eher. Bevor Schlangen beißen, warnen Sie ihren Gegner in der Regel durch das Aufstellen ihrer breiten Haube, durch Zischen und eine aufrechte Haltung. Nur die Ringhalskobra nutzt einen gemeinen Trick: Sie stellt sich tot, und wenn ihr dann jemand zu nahe kommt, greift sie blitzschnell an.
Das Gift der Schlangen wirkt unterschiedlich. Je nach Gebiss (feste kurze Frontfänge, einziehbare lange Frontfänge oder feste kurze Rückfänge) trägt jede
Schlange ein besonderes Gift oder sogar Mixturen aus mehreren Giftarten in ihren modifizierten Speicheldrüsen. Man unterscheidet hierbei drei Sorten:
Neurotoxisches Gift greift das Nervensystem sowie alle damit verbundenen Funktionen an, z.B. die Atmung; zytotoxisches Gift
zerstört Zellgewebe; hämotoxisches Gift stoppt die Gerinnung von Blut und ist das schlimmste Gift, da es hierfür noch kein Antiserum gibt.
Schlangen mit diesem Gift sind die Boomslang und Southern Vine Snake.
Spinnen gibt es natürlich auch in Südafrika, giftig sind die Folgenden: Schwarze Witwe (Black Button Spider), Braune Witwe (Brown Button Spider), die Vogelspinnenart Small Baboon Spider, die Braune Einsiedler-/Violinspinne (Violin Spider), Dornfingerspinnen (Sac Spiders) sowie sechsäugige Sandspinnen (Six-eyed Sand/Crab Spiders), welche sich im Sand verbuddeln.
Bei einem Bush Walk müssen Sie aufpassen, dass Sie nicht durch eines der riesigen und klebrigen Netze der ungiftigen, großen Radnetzspinnen (Orb Web Spiders) gehen. Die viel kleineren bunten und stacheligen Kite Spiders aus dieser Spinnenfamilie erinnern an Pokémons und sind wirklich ein Foto wert. Walzenspinnen (Sun Spiders / Red Romans) sind völlig harmlos und keine echten Spinnen.
Die vermeintliche Regel, dass giftige Skorpione tendenziell einen dicken Schwanz und dünne Scheren haben und weniger giftige Skorpione anders herum, trifft nicht zu. Vielmehr kommt es auf die Relation zwischen Schwanzdicke und Scherenbreite an. Prinzipiell ist es so, dass es überhaupt keine völlig ungiftigen Skorpione gibt. Zwar ist die Giftigkeit unterschiedlich hoch – einige gelten eher als harmlos –, dennoch besitzt jeder Skorpion eine Giftblase. Insofern ist stets Vorsicht geboten, denn bei einem Stich könnte ein Mensch allergisch auf gewisse Toxine reagieren.
Langfühlerschrecken (King Crickets) sehen vielleicht etwas schreckeinflößend aus, sind aber völlig ungefährlich. Auch die langen, runden und schwarzen Tausendfüßler (Millipedes) sind harmlos, bei Gefahr stoßen sie ein gelbes Sekret aus, das für den Menschen harmlos ist, aber nicht gut riecht. Hundertfüßler (Centipedes) dagegen haben eine Giftdrüse.
Um bei diesen Amphibien auf der sicheren Seite zu sein, berühren Sie sie am besten nicht mit bloßen Händen. Kröten haben spezielle Drüsen auf ihrer warzigen Haut, die je nach Spezies Gift absondern.